Lerngarten und Permakulturinseln

Aktuell sind wir auf der Suche nach Möglichkeiten, um einen Lerngarten und/oder essbare Permakulturinseln anzulegen. Für Unterstützung und Hinweise sind wir dankbar. Wende dich gern an uns:

    Im Sinne des Datenschutzes weisen wir dich darauf hin, dass wir vorhaben, deine Nachricht zu lesen, die Informationen zu speichern und uns Gedanken darüber zu machen. Wir werden deine persönlichen Daten also verarbeiten, beispielsweise indem wir dir antworten.

    Lerngarten: Versuchs- und Anschauungsfläche für bio-intensiven und regenerativen Gemüseanbau

    Das Projekt Lerngarten zielt auf die Schaffung und den Betrieb einer Versuchs- und Anschauungsfläche für bio-intensiven und regenerativen Gemüseanbau ab. Im Mittelpunkt steht die praxisnahe Erforschung, wie unter den Bedingungen des Klimawandels nachhaltig gesunde Lebensmittel mit einem angemessenen Verhältnis von Aufwand und Ertrag produziert werden können. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Aufbau und dem Erhalt von Humus im Boden, so dass eine hohe Fruchtbarkeit, Wasserspeicherkapazität und stabile Erträge erreicht werden.

    Der Lerngarten dient nicht nur dem Gemüseanbau, sondern vor allem als lebendiges Lernlabor für Privatgärtner:innen. Ziel ist es, Wissen und praktische Fertigkeiten im Bereich der nachhaltigen Gartenbewirtschaftung zu vermitteln und einen aktiven Beitrag zur Verbreitung umweltfreundlicher Anbaumethoden im privaten Bereich zu leisten. Die Wissensvermittlung erfolgt durch praxisorientierte Workshops, offene Diskussionen und den direkten Austausch von Erfahrungen. Ergänzend werden Jungpflanzen und leihweise Werkzeuge zur Verfügung gestellt, um den Einstieg in die nachhaltige Gartenarbeit zu erleichtern, Ressourcen zu schonen und den Austausch zu fördern.

    Spatenstich im AckerbodenDer Bedarf an einer zusätzlichen Fläche ergibt sich aus dem Wunsch, den Anbau von einjährigem Gemüse in größerem Umfang zu erproben und die Prozesse und Ergebnisse erlebbar zu machen. Die begrenzten Möglichkeiten eigener Privatgärten reichen hierfür nicht aus. Eine Fläche von mindestens 200 m² ist wünschenswert, um verschiedene Anbaumethoden und Kulturen im direkten Vergleich zu testen und die Prozesse zu veranschaulichen.

    Ein konkretes Beispiel für die Nutzung der Fläche im ersten Jahr könnte die Anlage eines gemulchten Kartoffelackers sein. Diese Anbaumethode dient nicht nur der Herstellung von Nahrungsmitteln, sondern auch der Bodenverbesserung, Arbeits- und Wassereinsparung und der Veranschaulichung ressourcenschonender Anbaumethoden. Die Mulchschicht schützt den Boden vor Erosion und Austrocknung, unterdrückt Beikräuter und fördert aktiv das Bodenleben. Die Verwendung von foodsharing-Kartoffeln, also vom Handel aussortierte Lebensmittel, unterstreicht die Nachhaltigkeit und die Ressourcenschonung.

    Der Lerngarten leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer klimaangepassten und zukunftsfähigen Landwirtschaft im Kleinen. Durch die Verknüpfung von praktischer Anwendung, direkter Wissensvermittlung und dem Fokus auf regenerative Anbaumethoden werden wertvolle Impulse für einen ressourcenschonenden Umgang mit der Natur und die Erzeugung gesunder Lebensmittel gesetzt – und das im Angesicht der Herausforderungen des Klimawandels.

    Essbare Permakulturinseln: Für mehr urbane Lebensqualität

    Dieses Projekt zielt darauf ab, ungenutzte Flächen, insbesondere Rasenflächen, in lebendige, essbare Permakulturinseln zu verwandeln. Durch die Anlage von pflegeleichten Waldgärtchen oder Dauerbeeten soll ein Mehrwert für Mensch und Natur geschaffen werden. Gleichzeitig liegt ein Hauptaugenmerk auf dem Verhältnis von Pflegeaufwand und dem erzielten Mehrwert.

      Die Gestaltung der Permakulturinseln sieht eine Kombination aus verschiedenen Elementen in folgender Reihenfolge vor:

    • 1. Pflegeleichtes Beeren- und Wildobst: Sträucher wie Johannis- und Stachelbeere, Felsenbirne, Kornelkirsche und Zierquitte bieten nicht nur schmackhafte Früchte, sondern sind auch robust und pflegeleicht. Sie bilden eine erste Struktur und bieten Lebensraum für Insekten und Kleintiere.
    • 2. Insektenfreundliche Blühwiese oder Kleegras: Eine bunte Blühwiese und eine Fläche mit Kleegras locken Insekten an, bieten Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge und fördern die Bestäubung der Obstgehölze. Kleegras reichert zudem Stickstoff im Boden an und fördert die Humusbildung.
    • 3. Ausdauerndes „Gemüse“ und Kräuter: Mehrjährige Gemüse- und Kräuterpflanzen wie Taglilie, grüner Spargel, Artischocke, Rhabarber und Meerrettich sowie aromatische Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Liebstöckel und Bohnenkraut ergänzen das Nahrungsangebot und bereichern den Garten mit ihren Aromen. Diese Pflanzen sind langlebig und erfordern wenig Pflege.
    • 4. (Optional) Hochstämmige Obst- und Nussbäume: Sofern der Platz und die Zustimmung der Eigentümer:innen es erlauben, können hochstämmige Obst- und Nussbäume (Apfel, Pflaume, Birne, Walnuss) integriert werden. Sie haben den größten systemischen Nutzen, beispielsweise durch Nährstoff- und Wassertransport aus tieferen Bodenschichten. Zudem tragen sie Früchte und prägen das Landschaftsbild. Diese Option erfordert etwas mehr Platz und Geduld, bietet aber langfristig hohen Ertrag und ökologischen Nutzen.

    Die Umwandlung der Flächen in Permakulturinseln bietet zahlreiche Vorteile: Neben einem kleinen Lebensmittelertrag tragen die bepflanzten Flächen zur Abkühlung durch Schatten und Verdunstung bei, was besonders in städtischen Gebieten von Bedeutung ist. Die verbesserte Bodenstruktur und die Bepflanzung fördern die Wasserspeicherkapazität und tragen so zum Hochwasserschutz bei. Nicht zuletzt wird die Artenvielfalt gefördert und ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität geleistet. Das Projekt strebt eine nachhaltige und naturnahe Gestaltung an, die mit geringem Aufwand wesentliche positive Auswirkungen erzielt.